Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom
Gibt es Aufmerksamkeitsprobleme auch im Erwachsenenalter und was sind die Symptome?
ADHS bleibt nach heutigem Wissensstand in 50-70 % der Fälle bis ins Erwachsenenalter bestehen. Die Symptomatik besteht vorwiegend aus Konzentrationsproblemen, Impulsivität und innerer Unruhe, sowie Affektlabilität mit zum Teil schnellen Stimmungsschwankungen. Die Hyperaktivität, wie sie im Kindesalter besteht wandelt sich im Erwachsenenalter in innere Unruhe. Es bereitet Probleme, bei der Sache zu bleiben, häufig besteht risikobereites Verhalten und in der Vorgeschichte haben mitunter viele Abbrüche stattgefunden.
Zu den typischen Begleiterkrankungen zählen Depressionen, Schlafstörungen, Suchtentwicklung und Persönlichkeitsstörungen.
Die Diagnostik besteht aus genauer Anamneseerhebung, speziellen Fragebögen und Tests zu ADHS im Erwachsenenalter und deren Befundung, sowie Ausschluss anderer körperlicher oder psychischer Erkrankungen. Die zentralen Symptome müssen bereits vor dem 7. Lebensjahr bestanden haben.
Wie kann man die Aufmerksamkeitsprobleme und innere Unruhe behandeln.
Ziel der Therapie ist es Ihnen zu helfen, ihr ADHS zu kontrollieren. Die Symptome sollen verringert, Alltags- und Desorganisations- bzw. Beziehungsprobleme abgebaut werden. Das Selbstwertgefühl soll gestärkt werden. Sie erlernen Eigenstrukturierung und Zeitmanagement. Möglicherweise müssen andere Erkrankungen, wie z. B. Depressionen oder Ängste, die sich bereits zusätzlich gebildet haben zuerst behandelt werden. Neben psychotherapeutischen Verfahren wie die Psychoedukation und die Verhaltenstherapie, teilweise auch unter Einbezug von Partner und Familie, können Medikamente wie Methylphenidat, Atomoxetin oder Lisdexamfetamin eingesetzt werden.